Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 20: Draco unter Verdacht -------------------------------- Er war nun wirklich wütend, stürmte blindlings aus der Halle und Hermione folgte ihm, das nahm er am Rande noch wahr. Er wusste erst nicht, wohin er lief, doch dann erkannte er verwundert, dass ihn seine Füße vor das Portrait geführt hatten, das zum Griffindorturm führte. Er knurrte die Dicke Dame an: „Mach schon auf, ich muss da rein, ich bin der Schulsprecher.“ Die dicke Dame schüttelte energisch den Kopf und sagte: „Es gibt keinen Notfall, sie kommen hier nicht rein. Schicken sie Miss. Granger her, sie ist auch Schulsprecherin.“ Er schlug heftig mit der Faust neben das Portrait gegen die Steinwand, dass ihm danach Blut über die Hand lief, registrierte er gar nicht und auch nicht, dass er eine Blutspur in seinem Gesicht hinterließ, als er sich durch die Haare fuhr. Hermione hatte ihn endlich eingeholt, ganz außer Atem fragte sie: „Was willst du hier Draco?“ „Mit Harry sprechen, was sonst“, fuhr er sie ungehalten an. Sie legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm und besah sich seine Hand, dann sagte sie ruhig: „Halt still, ich heile das.“ Sie zog ihren Zauberstab und sprach einen Heilspruch. Das kleine Blutrinsal versiegte und dann reinigte sie seine Hand und befreite auch sein Gesicht von den Blutspuren. Er war immer noch wütend, doch ihre sanften Berührungen und ihre Sorge machten ihn ruhiger. Sie wandte sich an die fette Dame und sagte: „Sonntagsbraten“ Das Portrait schwang zur Seite und gab den Weg in den Gemeinschaftsraum der Griffindors frei. Draco schnaubte: „Was ist das denn für ein beschissenes Passwort. Das kann auch nur Griffindors einfallen.“ Er trat in den Gemeinschaftsraum, störte sich nicht weiter daran, dass er angestarrt wurde. Er sah sich nicht um, denn er kannte hier ja alles schon und er musste auch nicht überlegen, wo er hin musste, denn er war ja schon in Harrys Schlafsaal gewesen. Hermione folgte ihm schnell, während er durch den Gemeinschaftsraum eilte und die Treppe zu Harrys Schlafsaal hinauf stürmte. Er betrat den Raum. Harry schien noch im Bett zu liegen, schlief aber nicht mehr. Er sah zur Tür, als diese geöffnet wurde und Erstaunen machte sich auf seinem Gesicht breit, als Draco und Hermione herein stürmten. Draco drehte sich mitten im Laufen zu Hermione um und stoppte, wodurch sie fast in ihn hinein lief. „Gib mir die Zeitung. Ich hab meine liegen lassen.“, forderte er sie ungeduldig auf. Harry fragte verwirrt: „Was macht ihr hier?“ Draco trat mit ein paar schnellen Schritten an Harrys Bett und warf dem, nun sitzenden Harry die Zeitung auf die Bein, während er barsch forderte: „Hier, ließ das!“ Während Harry seine Brille vom Nachttisch fischte und dann lass tigerte er unruhig im Zimmer auf und ab, inzwischen hatte sich Hermione auf Harrys Bettkante gesetzt und wartete. Sie spürte, dass Draco gerade nicht reden wollte, er dachte nach. In seinem Kopf schien es nur so zu rattern, das konnte sie ihm ansehen. Sie wusste, dass seine Wut nicht gegen sie ging, er sich aber gerade einfach nur schwer zu zügeln konnte. Sie kannte diese herrische und aufgebrachte Art von ihm und nahm es ihm nicht übel, wenn er gerade auch zu ihr etwas unfreundlich war. Schließlich fragte er ungehalten: „Bist du fertig?“ Harry ließ Sekunden später die Zeitung sinken und sah Hermione entsetzt an, dann richtete er seinen Blick auf Draco, der mittlerweile an seinem Fußende stehen geblieben war und ihn mit verschränkten Armen ansah. „Was sagst du dazu?“, fragte Draco mit unterdrückter Wut. Harry antwortete: „Zu dem Ausbruch deines Vaters, oder zu dem Mist, den dieser Petel wieder zusammen geschrieben hat?“ Draco antwortete barsch: „Beides!“ „Nunja, der Ausbruch ist unerwartet und sicher nicht gut, aber daran können wir ja wohl kaum etwas ändern. Und Kimmkorn hat sich ja einigermaßen zurück gehalten, sich wenigstens an die Fakten gehalten. Was den anderen Artikel betrifft, das kennen wir doch schon zu genüge. Klar machte es mich wütend, aber ich glaube, ich lerne langsam damit zu leben.“, Harry zuckte ungewiss mit den Schultern. Draco schnaubte genervt: „Du willst also nichts unternehmen?“ Er war immer noch wütend und Harrys Reaktion entsprach so gar nicht dem, was er sich wohl erhofft hatte. Harry sah Draco traurig an und antwortete: „Was soll ich denn noch tun, jedes Mal wenn wir was unternehmen kommt ein anderer, der wieder sowas schreibt. Wir werden immer mit Neidern leben müssen und solche Artikel wird es immer wieder geben. Ich bin es müde mich jedes Mal darüber auf zu regen oder mein Leben deswegen zu ändern. Diesmal spekulieren sie wieder im Grauen herum, es ist nichts weltbewegendes, denn es geht nicht darum die Leute vor Voldemort zu warnen, sondern sie versuchen nur meinen Ruf zu beschädigen und naja, auch deinen, aber schaffen werden sie das trotzdem nicht.“ Draco schüttelte energisch den Kopf: „Ich habe nicht alles riskiert, alles aufgegeben und kämpfe nicht so hart, um mich dann wieder von der Presse beschimpfen zu lassen. Das ist üble Nachrede und Rufmord, was der Petel da betreibt. Ich werde ihm das nicht länger durchgehen lassen. Der Prophet hat ganz klar seine Vereinbarungen mit mir gebrochen, dafür werden sie jetzt zahlen. Ich hatte gehofft, ich könnte auf deine Unterstützung zählen Harry.“ „Du hast mich falsch verstanden Draco, ich werde dich unterstützen und ich werde auch, wenn du es willst, bestärken das wir Freunde sind und ich dir vertraue, aber es ist mir eigentlich egal was diese Reporter denken und auch was die Leser denken. Ich rege mich nicht mehr darüber auf, das habe ich aufgegeben. Für dich ist diese Situation ziemlich neu, aber mir ist sie alt bekannt. Ich weiß, schon im Krieg standen unschöne Dinge über deinen Vater in der Zeitung, aber das war ja etwas anderes. Also, was hast du vor?“ Draco stand immer noch unbewegt am Fußende des Bettes. Er hielt kurz inne, sah zu Hermione, die ihn fragend ansah, er sandte ihr: „Ich muss das tun, sei mir nicht böse, es ist drastisch. Ich kann nicht so sein, wie ich es gerne würde, aber es muss sein.“ „ Ich werde als erstes ein paar Anzeigen erstatten, beziehungsweise einige Leute verklagen. Ich will eine Unterlassungsklage gegen diesen Petel einreichen, das ist üble Nachrede und Rufmord, was er betreibt, dann werde ich darüber nachdenken den Propheten auf Schadensersatz zu verklagen, weil sie sich nicht an den Vertrag halten, den sie unterschrieben haben. Sie haben, nach den letzten Artikeln von Petel unterschrieben, das sie nichts mehr bringen werden, dass mir schaden könnte, ansonsten kann ich ihnen mit sofortiger Wirkung erneut alle Werbeverträge, die sie mit meinen Firmen haben, entziehen und sie müssen eine Strafe zahlen und darum werde ich mich heute noch kümmern. Ich möchte auch mit Kimmkorn sprechen, mal sehen, ob wir sie nicht davon überzeugen können, dass es für sie besser ist auch weiterhin in unserem Sinn zu schreiben und als letztes werde ich Bill und James Smith, meinen Anwalt und Rechtsberater, prüfen lassen, ob wir es schaffen können die Propheten ganz ein zu stampfen, ich werde ein Zeichen setzten, so kann man mit einem Malfoy nicht umgehen.“ Harry sog scharf die Luft ein und sagte: „Du willst wirklich so harte Mittel ergreifen, ist das nicht übertrieben Draco?“ Dieser schüttelte heftig den Kopf und antwortete: „Nein, die müssen endlich kapieren, dass man sich mit mir nicht anlegt.“ Hermione, die die ganze Zeit geschwiegen hatte, mischte sich nun auch ein und auch wenn sie Draco gebeten hatte ihn zu verstehen, so war sie sich trotzdem nicht sicher, ob es gut war, was er tun wollte, sie sagte fest: „Draco, übertreibst du nicht etwas?“ „Pah, ich übertreibe nicht Hermione, das müsstest du doch wohl am besten wissen, wer hat denn Kimmkorn einen Monat lang in einem Einmachglas gefangen gehalten?“, sagte Draco kalt. Autsch, dass saß, Hermione sah ihn geschockt an und antwortete aufgebracht und traurig: „Das gibt dir trotzdem nicht das Recht mich so an zu fahren. Ich glaube, du bist seit Freitagabend sehr angespannt und aufgewühlt, die Ereignisse lassen keinen von uns kalt und jetzt noch das hier, wir sollten einen kühlen Kopf bewahren und erst handeln, wenn wir nicht mehr so aufgebracht sind. Es bringt dir gar nichts, wenn du jetzt so wütend und kopflos handelst.“ „Gut, wenn ihr das so seht…“, sagte er kalt und stürmte aus dem Raum. Hermione sah ihm geschockt hinterher, konnte sich nicht bewegen. Sie hatte gespürt, woher seine Wut und seine Sturheit gerade rührten und sie hatte vor allem seine Panik und Angst gespürt, doch sie war enttäuscht, dass er sich so hinreißen ließ, ihr nicht mal ehrlich sagte, dass er aus Angst handelte und weil er sauer war, das man Harry so angriff. Die Freundschaft zu Harry war ihm wichtiger geworden als er zugeben wollte, das wusste Hermione. Sie war stur, genau wie er, sie hatte nicht vor ihm jetzt hinterher zu laufen und nach zu geben, doch Harry unterbrach ihre Gedankengänge: „Geh ihm hinterher Hermione. Das ist alles neu für ihn. Ich glaube, ihm waren noch nie so viele Leute so wichtig, dass er sich so für sie einsetzten wollte und ich will mir gar nicht vorstellen was seit Freitagabend in ihm vorgeht. Wir wissen doch alle, das er manchmal über reagiert und das er große Gesten liebt und manchmal recht arrogant ist, aber wir wissen auch, wie sehr er dich liebt und das er gerade sehr große Angst um dich hat und sich Sorgen macht, kann jeder sehen, der eure Situation kennt. Er will alles tun um dich zu schützten und ich kann verstehen, dass er alles einsetzten will, was er kann, um euch und uns aus der Schusslinie zu holen. Ich würde das auch tun, wenn es um Ginny ginge, aber es geht gerade nur um mich, und ich bin diese Anfeindungen schon gewöhnt, er nicht. Ich denke, da vermischen sich gerade die verschiedenen Gefühle und Ereignisse und zwingen ihn dazu so zu handeln. Hilf ihm Hermione. Du verstehst ihn doch noch viel besser als wir alle. Versuch zu ihm durch zu dringen, nutze eure besonderen Fähigkeiten.“ Er sprach sehr eindringlich mit ihr und Hermione musste zugeben, er hatte ja irgendwie recht, auch wenn sie überraschte, wie klar und deutlich Harry die Dinge sah. Sie erhob sich seufzend und sagte leise: „Danke Harry!“, dann verließ sie eilig den Schlafsaal und den Griffindorturm. Sie machte sich direkt auf den Weg in ihre Räume, denn dort würde Draco jetzt sicher sein, da er mit Bill und seinem Anwalt Kontakt aufnehmen wollte, wie sie annahm. Sie betrat das Wohnzimmer, doch es war leer. Schnell lief sie zur Schlafzimmertür, doch auch hier fand sie ihn nicht. Sie sah gerade noch, dass die Balkontür offen stand, als sie das Schlafzimmer schon verlassen wollte. Sie ging stattdessen hinaus auf den Balkon, wo sie ihn fand. Er stand an der Brüstung, die Hände leicht auf ihr Abgestützt, aber sie war so hoch, dass er trotzdem noch gerade stehen konnte. Sein Blick lag war in die Ferne gerichtet und er reagierte nicht, obwohl er ihre Anwesenheit spürte. Sie trat neben ihn und folgte seinem Blick, sah den schwarzen See in der Ferne und wie die Strahlen der winterlichen Sonne ihn gerade noch erreichten. Sie sagte leise: „Es ist wunderschön. Wir haben den Balkon viel zu wenig genutzt.“ Er nickte nur und legte einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. „Es tut mir leid“, wisperte er ehrlich. Sie fühlte deutlich seine Reue und sie wusste, was er meinte. Nach weiteren Minuten des Schweigens sagte sie: „Ich weiß.“ Sie standen noch lange so beieinander und sahen einfach auf den See hinaus. Schließlich sagte sie: „Du wirst es wirklich tun, oder? Ich kann dich nicht davon abbringen?“ „Kannst du nicht. Ich muss es tun, versteh das doch. Ich kann nicht zulassen, dass irgendwer mich für schwach hält. Ich kann nicht zulassen, dass wir angreifbar wirken und ich kann auch nicht zulassen, dass dir Gefahr droht. Sowas wie mit McLaggen wird nie wieder passieren. Jeder wird Respekt vor dir haben, weil du die klügste und mächtigste Hexe bist, die diese Schule je gesehen hat und weil du Mrs. Malfoy bist. Ich habe die Angst, die mein Vater verbreitet hat, immer gehasst, aber ich werde dafür sorgen, dass man uns den Respekt entgegen bringt, den wir verdienen. Niemand hat das recht uns so mit Füssen zu treten und ich werde es keinem ungestraft durchgehen lassen. Ich will nicht, das die Leute Angst vor mir haben, aber ich will, dass sie wissen, wer sich mit mir anlegt hat mit Konsequenzen zu rechnen und wenn ich dafür jetzt ein Mal sehr drastisch handeln muss, dann ist das leider so, aber ich werde es trotzdem tun. Glaub mir, hinter meinem Handeln steckt keine Bösartigkeit und ich erfreue mich auch nicht daran, so wie es mein Vater getan hätte, sondern ich tue es ungern und schäme mich für manches vielleicht auch, aber ich werde für meine Familie und Freunde kämpfen und einstehen und wenn es in meiner Macht steht ihnen oder vor allem dir zu helfen, dann werde ich es tun, egal was es kostet. Ich tue das heute auch etwas für mich ja, weil es mich wütend macht, wie ich behandelt werde, aber ich spüre auch, wie traurig und wütend es dich macht und das werde ich nicht hinnehmen. Ich bin für dich da und will dir Halt geben, aber das reicht nicht, denn wenn ich jetzt nichts unternehme wird es wieder und wieder geschehen. Du weißt doch selber, Kimmkorn hat erst aufgehört, als du was unternommen hast.“ Sie verstand ihn, auch wenn sie es wirklich nicht ganz gut heißen konnte, wie er handeln wollte, das er gleich so drastisch werden wollt und dafür sorgen, dass der Prophet eingestampft wurde, aber sie wusste, sie würde ihn nicht davon abbringen können. Er nahm den Arm von ihrer Taille und küsste sie kurz auf die Haare, bevor er sagte: „Ich werde dann mal ein paar Briefe schreiben.“ Er verließ den Balkon und ging zurück ins Wohnzimmer, wo er sich Pergament, Feder und Tinte nahm und an dem großen Tisch zu arbeiten begann. Sie blieb noch eine Weile auf dem Balkon stehen und dachte über vieles nach. Sie fragte sich, was McLaggens Angriff am Freitag wohl verändert hatte. Auf jeden Fall hatte es dazu geführt, dass sie die Dinge jetzt bestimmter angingen. Sie wusste, es hatte auch in Draco etwas verändert, er wirkte aggressiver. Sie wusste, dass diese Stolze, sehr starke Seite immer in ihm gewesen war und er ohne sie auch nicht an ihrer Seite hätte bestehen können, als er auf ein Mal mit ihren Freunden umgehen musste, als sie ihn ihren Eltern vorgestellt hatte und ohne seine Stärke, hätte er es auch nicht geschafft sich letztendlich für sie zu entscheiden und gegen seine Familie zu wenden. Sie war noch in Gedanken versunken, als sie auf ein Mal Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte. Sie verließ den Balkon, schloss die Tür hinter sich und ging mit schnellen Schritten durch das Schlafzimmer zurück ins Wohnzimmer. Sie sah, das gerade Prof. McGonagall und Prof. Snape, gefolgt von drei Zaubereren das Wohnzimmer betreten hatten und Draco seine Unterlagen zusammen schob. Sie stellte sich zu Draco und musterte die Ankömmlinge. Die beiden letzten waren offensichtlich Auroren, denn sie trugen die Einsatzuniformen der Auroren. Der dritte Mann war ein kleiner Zauberer, der unter seinem schwarzen Umhang einen leicht abgewetzten Anzug trug und dazu einen Bowler auf dem Kopf hatte. Eine eigenartige Kombination, fand Hermione, aber die meisten Zauberer hatten ja sowieso kein Händchen für Kleidung vor allem nicht für Muggelkleidung. Sie sah kurz zu Draco, der eine seine emotionslose, fast schon kalte Maske wieder aufgesetzt hatte. Ruhig fragte er: „Was führt sie hier her?“ Er ahnte, genau wie Hermione, warum die Auroren und der Ermittler hier waren. Sie sahen, dass die Direktorin zu sprechen beginnen wollte, doch der kleinere Zauberer trat zu ihnen vor und sagte: „Guten Tag, Mr. Malfoy, nehme ich an. Ich bin Mr. Fins. Ich leite die Ermittlungen zum Ausbruch ihres Vaters aus dem Hochsicherheitstrakt. Ich würde ihnen gerne alleine ein paar Fragen stellen.“ Draco ignorierte die ihm dargebotene Hand, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte den Mann von oben herab. Er nickte ihm nur leicht zu und antwortete: „Und mit alleine meinen sie sicher das auch ihre beiden Begleiter anwesend sein werden und die Professoren?“ Mr. Fins nickte und bestätigte: „Ja, die Prof. McGonagall wird als Direktorin anwesend sein und ihr Hauslehrer sollte auch dabei sein und meine Begleiter gehören zu meinem Team, natürlich sind sie dabei.“ „Gut, Mr. Fins, dann stellen sie ihre Fragen“, forderte Draco, noch immer in der Haltung verharrend, die er schon die ganze Zeit hatte. Der Ermittler wandte seinen Blick etwas irritiert von Draco zu Hermione und zurück, schließlich sagte er an Hermione gewandt: „Ich nehme an, sie sind Miss. Granger, würden sie uns bitte verlassen, sie haben ja gehört, ich möchte Mr. Malfoy befragen.“ Noch bevor Hermione reagieren konnte, sagte Draco: „Sie können ihre Fragen jetzt stellen, sie wird hier bleiben. Sie haben alleine definiert das ihre Mitarbeiter und die Professoren bleiben können und ich denke, dass dann auch meine Frau das Recht hat hier zu sein. Und falls dies eine Neuigkeit für sie sein sollte, dann sollten sie mal ihre Ermittlungsmethoden überdenken, denn anscheinend haben sie nicht die aktuellste Version der Ministeriumsakte über mich.“ Er hatte gesehen, wie seinem Gegenüber erstaunt die Gesichtszüge entglitten waren und hatte sich diesen Kommentar nicht verkneifen können. Mr. Fins schien leicht aus dem Konzept geraten zu sein und sagte nun irritiert: „Ähm, wollen wir uns nicht setzten, so spricht es sich doch viel angenehmer.“ Draco lächelte aufgesetzt freundlich und deutete auf den großen Tisch, dann sagte er: „Nehmen sie doch bitte Platz, ich ziehe es jedoch vor zu stehen, wenn es ihnen nichts ausmacht.“ Er würde sich die Führung dieses Gespräches nicht aus der Hand nehmen lassen. Hermione bemerkte, dass Snape das Gespräch gebannt beobachtete und auch wenn er genauso gut seine Gefühle verbergen konnte, wie Draco, fiel ihr doch auf das seine linke Augenbraue leicht nach oben gezuckt war, als Draco sie als seine Frau bezeichnet hatte und das er auch über sein folgendes Verhalten erstaunt war. Draco blieb an Ort und Stelle stehen und so blieben auch die Auroren, die Professoren und der Ermittler stehen, der sich deutlich unwohl zu fühlen schien. Draco dachte abfällig, dass der Ermittler offensichtlich ein Dilettant war. Er ließ sich schon von seinen kleinen Machtspielchen aus dem Konzept bringen. So ein Anfänger würde seinen Vater niemals gefangen nehmen können, da konnten sie es auch gleich bleiben lassen. Es ärgerte ihn, dass das Ministerium einen solchen Idioten mit dieser Aufgabe betraut hatte. Mr. Fins fragte nun, deutlich bemüht ruhig und fest zu klingen: „Können sie uns sagen, wo sich ihr Vater aufhält oder uns Hinweise zu seinem Aufenthaltsort geben?“ Draco lachte trocken auf und antwortete dann: „Ich habe mit meinem Vater seit einem dreiviertel Jahr keinerlei Kontakt mehr, habe ihn nicht ein einziges Mal im Gefängnis besucht, wie sie wissen dürfen und sogar im Prozess gegen ihn ausgesagt. Ich werde also kaum wissen, wo er sich jetzt aufhält und ehrlich gesagt, sein Aufenthaltsort interessiert mich nur soweit, dass ich ihn möglichst bald wieder im Gefängnis wissen will und dann hoffentlich so abgesichert, das ihm nicht erneut ein Ausbruch geling. Es ist wirklich peinlich wie unfähig das Ministerium ist und nicht mal dafür sorgen kann, dass ein Hochsicherheitstrakt auch wirklich ausbruchssicher ist.“ Der Ermittler war offensichtlich nicht glücklich über Dracos Antwort und fragte weiter: „Dann sagen sie mir doch bitte noch, wo sie sich gestern zwischen 9 und 12 Uhr vormittags aufgehalten haben.“ Erneut kochte Wut in Draco hoch, die nahmen doch wirklich an, dass er etwas mit dem Ausbruch seines Vaters zu tun haben könnte. Er kostete ihn viel Kraft sich zu beherrschen und ruhig zu klingen, als er antwortete, doch einen kleinen Triumpf fühlte er auch bei seiner Antwort: „Nun, diese Frage können sie auch der Direktorin und Prof. Snape, sowie Prof. Lupin stellen, denn ich war gestern Vormittag im Büro der Direktorin bei einer Besprechung. Um kurz nach neun brachte mir Prof. Snape die Nachricht der Direktorin das sie mich und meine Frau zu sprechen wünsche und bereits um viertel vor 10 waren wir in ihrem Büro. Zu uns stießen dann bald Prof. Snape und Prof. Lupin. Sie sehen also, ich kann auf keinen Fall meinem Vater bei dem Ausbruch geholfen haben. Ich denke, damit sollten doch wohl all ihre Fragen beantwortete sein.“ Mr. Fins schien sich nicht ganz sicher zu sein, was er nun tun sollte, doch schließlich nickte er und sagte: „Ja, ich denke, das war es. Falls noch Fragen auftauchen sollten, setzte ich mich mit ihnen in Verbindung Mr. Malfoy. Vielen Dank für ihre Mithilfe.“ Er wollte ihm erneut die Hand reichen, doch auch diesmal reagierte Draco nicht. Der Ermittler zuckte kurz mit den Schultern, verabschiedete sich dann von Hermione, die jedoch nur mit einem kurzen Nicken reagiert und verließ dann gefolgt von den Auroren die Räume. Auch die Direktorin verließ sie, zuvor sagte sie jedoch noch: „Mr. Malfoy, treiben sie es nicht zu weit, auch sie haben sich an Regeln zu halten.“ Draco lächelte freundlich und sagte: „Das weiß ich, Professor, keine Sorge.“ „Das will ich hoffen“, fügte sie hinzu, wobei sie die Lippen leicht pikiert spitzte und dann ging. Nur Severus war nun noch da und er sah gar nicht gut gelaunt aus. Aus seinen Augen funkelte es gefährlich und er sagte drohend leise, als alle gegangen waren: „Was soll das Draco? Du führst dich auf wie ein bockiges, kleines Kind, dem man den Lutscher weg genommen hat. Du solltest dich zusammen reißen. Was sollte dein Verhalten gerade? Wie kannst du so dumm sein jegliche Hilfe aus zu schlagen?“ „Ich benehme mich, wie es mir passt. Ich stehe endlich für mich und Hermione ein und lasse mich nicht mehr herum schubsen oder gängeln. Das am Freitag wäre nicht passiert, wenn ich nicht so ein Feigling gewesen wäre und mich vor allem Verstecken oder drücken würde. Hast du gesehen, was für einen Idioten das Ministerium einsetzt um meinen Vater wieder ein zu fangen? Wie soll so ein hirnloser Trottel, der bei dem kleinsten Wiederstand einknickt und zusammenzuckt, meinen Vater finden, der, auch wenn ich es nicht gerne zugebe, einer der gewieftesten, listigsten und skrupellosesten Zauberer ist, den es gibt und der auch noch ein Todesser und sehr talentierter Zauberer ist. Der wird ihn niemals kriegen, das ist dir doch wohl klar. Von so einer Null lasse ich mich nicht vorführen und mir nicht vorwerfen, ich hätte bei der Flucht meines Vaters irgendwie meine Finger im Spiel gehabt. Siehst du denn nicht, nicht mal die Direktorin, die mich zwar in dieses Amt hier eingesetzt hat, vertraut mir. Wenn einer ihrer Griffindors sagt, ich würde meine Frau schlagen, dann glaubt sie es sofort. Lächerlich. Ich würde niemals Hermione etwas antun. McGonagall ist noch seniler und naiver als dieser alte Trottel Dumbledore es war, der war wenigstens am Ende noch listig. Du müsstest doch am besten verstehen, dass man nicht immer tun kann was einem gefällt um die zu schützen, die einem wichtig sind. Warum fällst du mir so in den Rücken, Severus?“ Draco hatte erst aufgebracht und laut zu sprechen begonnen und ihm seine Wut nur so um die Ohren gehauen, doch die letzten Sätze klangen leise und traurig. Draco stand aufrecht vor ihm und blickte seinen Patenonkel unverwandt an, der wohl zu überrascht von Dracos Ausbruch war um direkt zu antworten. Nach einigen Sekunden bedrückenden Schweigens sagte er ernst und geschockt: „Draco, du machst mir Angst und du weißt, was so ein Satz aus meinem Mund heißt. Du benimmst dich wie Lucius in jungen Jahren. Du bist arrogant, herablassend, unhöflich und du drohst den Slytherins in aller Öffentlichkeit, sodass es sogar einige Lehrer gehört haben, ganz zu schweigen von fast allen Schülern. Was soll das? Willst du in die Fußtapfen deines Vaters treten? Ich erkenne dich nicht wieder Draco. Du warst in der letzten Zeit vielleicht kein Slytherin, aber jemand, mit dem man gut auskommen konnte, der geachtete worden ist und ein Patensohn, der mich stolz gemacht hat, was soll das also jetzt wieder?“ Draco musterte seinen Onkel abschätzig. Hermione hatte bisher nichts gesagt sondern nur beobachtete, doch nach Severus Vorwurf und Frage, wollte sie auch jetzt lieber nichts sagen, denn sie spürte, das Draco sehr verletzt und auch wütend war. Severus hatte ihn wirklich getroffen. Sie fühlte, dass in Draco die Wut hochkochte, doch sie wollte verhindern, dass er etwas sagte, was er später bereuen würde. Sie trat noch näher an ihn heran. Sie hatte zuvor ihre Hand an seiner gehabt, wodurch sie seine Gefühle spüren konnte, doch nun ergriff sie seine Hand und versuchte in seine Gedanken zu gelangen, ihn zu beruhigen und sandte ihm: „Nicht aufregen, überdenke, was du sagten willst.“ Er zuckte sichtlich zusammen, hatte Hermiones Anwesenheit bisher nicht so gespürt und auch ihr Eindringen in seinen Geist war anders gewesen als sonst. Normalerweise hörte er einfach, was sie dachte, wenn sie ihm etwas senden wollte, doch diesmal hatte es sich angefühlt als wären es seine eigenen Gedanken. Er wandte sich erstaunt zu ihr, beute sich ihr etwas entgegen und sah ihr in die Augen und fragte leise: „Wie hast du das gemacht?“ „Wie hab ich was gemacht? Ich hab doch nur mit dir geredet, wie wir es immer tun.“, sagte sie verwirrt, doch er schüttelte den Kopf und sagte dann leise: „Nein, hast du nicht. Ich habe deine Gefühle gespürt, dass du mich beruhigen wolltest und dann fühlte es sich auf einmal so an als käme die Ruhe direkt von mir selber und das was du mir gesagt hast, klang als wären es meine eigenen Gedanken.“ Hermione zuckte mit den Schultern und sagte unschlüssig: „Vielleicht, hm, ich habe noch nie zuvor versucht meine Gefühle wirklich auf dich zu übertragen, so wie du es schon mal getan hast. Ich habe, wie immer, nach deinem Geist getastet und als ich dich fühlen konnte, habe ich versucht meine Gefühle in deine zu platzieren und ich habe deine Magie gespürt, das habe ich zuvor noch nie. Oder, warte mal, vielleicht doch, es fühlte sich an wie bei dem Schildzauber, als ob ich auf einmal stärker wäre als zuvor. Und als ich dann in deinen Gefühlen war, habe ich dir das was ich denke, gesandt. Es war anders als sonst, aber auf diese Weise habe ich das auch noch nie gemacht.“ Severus beobachtete das Gespräch zwischen den beiden ungeduldig, denn viel hören konnte er nicht und er wollte endlich wissen was Draco sich damit dachte. Er war wirklich besorgt um ihn, einen zweiten Lucius konnten sie wirklich nicht brauchen und außerdem war er sauer auf Draco. Er Unterbrach die beiden barsch: „Also Draco, was ist jetzt, ich bin immer noch hier und warte auf eine Antwort.“ Draco sah ihn nicht mal an, sondern hob nur abwehrend die Hand und sah weiter Hermione an, während er fahrig sagte: „Gleich Severus, das ist gerade wichtig.“ „Du sagst, du hast meine Magie gespürt, vielleicht habe ich damals bei dem Zauber ja auch deine gespürt oder angezapft, das müssen wir ausprobieren. Wir sollten auch endlich sehen, ob wir das auch noch bei einem Anderen können. Wir sollten unbedingt mit unseren Fähigkeiten trainieren und sie ausbauen und vor allem, sie kenne. Kannst du es nochmal versuchen?“, fragte Draco leise und aufgeregt. Sie nickte und sah ihn weiter an, während sie sich konzentrierte und nach Dracos Geist forschte. Sie tastete sich langsam vorwärts und er spürte ihre Anwesenheit so, wie er sie immer spürte, wenn sie so miteinander in Kontakt sanden. Er spürte, dass sie ihm näher war als sonst. Sie sah nicht seine Erinnerungen, wie es mit Okklumentik ging, sondern schwamm in seinen Gedanken mit. Er fühlte eine Welle der Ruhe in sich aufsteigen und wusste aber, dass sie nicht von ihm kam und dann hörte er sie, wie sie mit seiner Stimme in seinem Geist sprach und er fühlte ihre Macht. Er spürte, dass wenn er jetzt den Zauberstab heben würde und einen Zauber sprechen, er mächtiger wäre als je zuvor, denn nicht nur seine Magie würde den Zauber nähren, sonder auch ihre. Wirklich beeindruckend, hörte er sie in seinem Kopf mit seiner Stimme denken. Severus wurde immer ungeduldiger, spürte aber, das zwischen den beiden etwas besonders passierte. Er spürte die Welle der Macht, die sich auf ein Mal um sie aufbaute, wie er sie noch nie gespürt hatte. Nicht mal Dumbledore hatte so eine Macht ausgestrahlt. Hätte er nicht schon so viel in seinem Leben gesehen und währe so abgebrüht, hätte es ihn eingeschüchtert, doch so versuchte er nur erstaunt und gespannt so viel zu erfassen, wie möglich war und sich das Ganze zu erklären. Schließlich wandte sich Draco wieder ihm zu. Noch immer umgab die beiden diese Macht, die er sich nicht erklären konnte. Draco schien sich beruhigt zu haben, jedenfalls sprach er ruhig: „Also, ich werde keinesfalls ein zweiter Lucius und ich will dir auch keine Angst machen Severus. Du bist ein wichtiger Teil meiner Familie, für die ich einfach einstehen muss. Ich habe vielleicht in den letzten Tagen überreagiert, aber ich stehe unter sehr großem Stress und,“, jetzt wurde seine Stimme schärfer: „Ich verbitte mir aber trotzdem, dass du mich als arrogant und herablassend betitelst oder mich so anfährst, das habe ich nicht verdient. Ich lasse mich aber von meiner Entscheidung nicht abbringen. Ich werde mir von keinem auf der Nase herum tanzen lassen und ich werde tun, was ich für nötig halte um meine Familie und Freunde zu schützten, akzeptier das.“ Severus hatte die Worte seines Patensohnes zwar gehört, aber viel mehr gebannt war er von der Magie, die von den beiden immer noch ausging. Sie ballte sich richtig zusammen, schien sie zu umgeben und er war sich nicht sicher, ob sie das überhaupt merkten. Es lenkte ihn ab und seine Wut über Dracos war eigentlich schon verraucht, auch seine Angst und seine Sorgen traten gerade in den Hintergrund. Er war viel zu sehr gebannt von dem was hier vor sich ging. Schließlich konnte er nicht anders, er musste nachfragen: „Was tut ihr da?“ Draco sah ihn verwirrt an und auch Hermione schien ihn nicht zu verstehen. „Ein unerfahrener würde es sicher nicht so stark wahrnehmen wie ich, aber ihr strahlt geradezu vor Magie. Eure Aura ist gerade wirklich zum fürchten, das habe ich noch nie gesehen. Nicht mal Dumbledore oder der dunkle Lord hatten auch nur annähernd so eine Aura und ich wusste zwar, das ihr starke Magier seid, aber das hier übertrifft euch, wie ihr bisher wart, bei weitem, also, wie macht ihr das?“ Hermione hatte eine Idee und ahnte zumindest, was Severus meinte. Sie löste vorsichtig, die Verbindung, die sie immer noch mit Draco hatte. Stück für Stück zog sie sich erst aus seinem Geist zurück und auch aus dem, was man wohl als Seele bezeichnen kann oder vielleicht eher aus dem Strom seiner Magie, sie fragte neugierig: „Ist es immer noch da?“ „Nein, jetzt fühlt es sich an wie immer“, erklärte Severus verwirrt. Hermione lächelte und sagte: „Wahnsinn, wir sind wirklich gut Draco. Du kannst dir denken, was er gefühlt hat, oder?“ „Du meinst, es war so anders weil du in meine Magie eingetaucht bist, sie genutzt hast und nicht nur einfach mir deine Gedanken und Gefühle übermittelt hast?“, fragte Draco. Hermione nickte eifrig und wandte sich dann an Severus. Sie fragte: „Severus, wie schwer ist es den Pluteus Zauber (Lateinisch für Schutzwand, der Zauber den Draco über Hermione geworfen hat als Pansy sie angreifen wollte), auf einen anderen aus zu dehnen?“ „Nunja, das ist ein Zauber den ihr für eure Abschlussprüfungen lernt, aber ich denke nicht, dass es einem aus dem Abschlussjahrgang jemals möglich war diesen Zauber nicht nur für sich selber zu verwenden. Er erfordert ein sehr hohes Maß an Beherrschung der eigenen Magie. Man muss sie lenken können, auch ohne den Zauberstab, denn der Zauber erzeugt nur das Schild, formen muss man es mit seinem Geist. Das macht es auch so schwer ihn überhaupt zu beherrschen. Ich nehme an, dass die meisten eurer Mitschüler ihn bisher kaum geschafft haben. Aber wieso fragst du? Was hast das mit dem zu tun was ihr grade getan habt?“, erklärte und fragte Severus neugierig. Hermione begann zu erklären: „Naja, Draco kann den Pluteus perfekt über mich legen und ich schaffe es zumindest kurzzeitig bei ihm.“ „Das kann nicht sein!“, entschied er leicht geschockt, doch nun mischte sich auch Draco ein und sagte: „So ist es aber, willst du es sehen?“ Severus nickte überrumpelt, wirklich außergewöhnlich. Draco zog seinen Zauberstab und sprach laut und deutlich „Pluteus“ er spürte, wie der Schutzschild sich um ihn bildete, wie er stärker wurde, je mehr er den Zauber nährte und dann begann er ihn aus zu dehnen, zu formen und schließlich schloss er Hermione mit ein, ihre Präsenz fühlte erstärker als normal und jetzt erkannte er auch, was er bei den letzten Versuchen nicht gesehen hatte, dass der Zauber an sich auf ein Mal stärker wurde. Das er das Gefühl hatte, mehr Energie, mehr Macht zu Verfügung zu haben als zuvor. Vorsichtig versuchte er sich dieser Macht zu bedienen, was Hermione nach einigen Sekunden auf keuchen ließ: „Was machst du?“ Sie stand immer noch neben ihm und sah ihn an, während er den Schild um sie bildete. Er musste sich voll und ganz konzentrieren um Severus an zu sprechen und gleichzeitig den Schild zu halten, er sagte gepresst: „Sprich einen Fluch auf Hermione, Severus.“ Sein Patenonkel zögerte, da Hermione vollkommen wehrlos dastand, doch schließlich zog er seinen Zauberstab und sprach „Silencio“. Ein Fluch, der ohne Schild nicht gefährlich sein würde und ihr nicht weh tat, aber wenn ein Schild da wäre, keinen Effekt hätte. Er sah, wie sich der Fluch aus seinem Zauberstab löste, doch er traf Hermione nicht, löste sich einfach ein paar Zentimeter vor ihr in der Luft auf. Severus zog erstaunt die Luft ein und sagte: „Himmel, da ist wirklich ein Schutzschild.“ Hermione spürte währenddessen, das Draco ihre Energie anzapfte und es sie schwächte, sie sagte nun leise: „Draco, beende es, es reicht.“ Er nickte und zog den Schild zurück, sofort merkte sie, dass er weg war, das seine Präsenz wieder auf normales Maß zurück gekehrt war, aber auch das sie sich schwach fühlte. Hermione lehnte sich an Draco und sagte leise: „Halt mich fest, ich fühle mich so schwach.“ Draco fühlte sich kein bisschen ausgelaugt oder schwach, ganz anders als bei den letzten Malen, als er diesen Zauber ausgesprochen hatte und über die beide gelegt hatte. Er fing Hermione auf, die bedrohlich schwankte und er merkte, wie stark sie sich gegen ihn lehnte. Langsam führte er sie zum Sofa, auf das sie sich erschöpft fallen ließ. Severus beobachtete die Szene ungeduldig und ungläubig, da er gerade etwas gesehen hatte, das eigentlich nicht sein konnte. Er fragte: „Ihr habt das schön öfter gemacht?“ Draco kümmerte sich gerade nicht um Severus Frage, sondern sorgte sich um Hermione. Er versicherte sich leise: „Geht’s? Ich wollte deine Energie eigentlich gar nicht so stark anzapfen, aber ich konnte es ganz kurz nicht steuern und dann habe ich mehr genommen, als ich wollte. Es tut mir leid.“ Hermione nickte schwach und ließ sich gegen die Lehne in die Kissen fallen, sie sagte: „Ich war nicht darauf vorbereitet, dass du meine Magie nutzt und ich bin heute generell nicht so stark und noch etwas müde, das weißt du ja. Er nickte, während er vor ihr kniete und ihre Hände hielt. „Kann ich etwas für dich tun?“ Sie schüttelt nur den Kopf und antwortet: „Nein, nur Ruhe, das reicht. Ich fühle mich erschöpft.“ Severus war in der Zwischenzeit zu ihnen rüber ans Sofa getreten und kramte in seiner Robe, er schien etwas zu suchen, schließlich sprach er Draco an und hielt ihm eine Phiole hin: „Hier, Draco, gib ihr das, das ist ein Stärkungstrank, harmlos, aber ich denke, sie kann ihn gerade gut brauchen und dann, erklärst du mir was ihr getan habt.“ Er sprach eindringlich, aber auch besorgt mit ihm und hoffte, das Draco gleich endlich mit ihm reden würde. Er nahm die Phiole, entfernte den Korken und reichte sie dann Hermione, die den Trank in einem Zug nahm und dann die Phiole an Draco zurück gab, der sie an Severus weiter reichte. Draco setzte sich neben Hermione aufs Sofa und auch Severus nahm unaufgefordert Platz. Überraschend besorgt fragte der Tränkemeister: „Geht es wieder Hermione? Fühlst du dich besser?“ „Ja, es geht langsam besser, danke für den Trank“, sagte sie leise und leicht heiser. Severus nickte und wandte sich an Draco, der immer noch besorgt zu Hermione blickte und ihre Hand hielt: „Erklär es mir Draco. Wenn ich das, was ich gesehen habe richtig deute, hast du einen Schild herauf beschworen und geformt, der nicht nur dich, sondern auch Hermione eingeschlossen hat und ich hatte das Gefühl, dass eure Magie wieder so stark war wie Augenblicke zuvor.“ Draco schenkte ihm ungern seine Aufmerksamkeit, aber er tat es: „Erst mal, ich habe keine Ahnung was wir da getan haben. Schon vor einiger Zeit ist mir in Verteidigung gegen die dunklen Künste, als wir den Zauber das erste Mal anwenden sollten, gelungen den Schutzschild um Hermione aus zu dehnen. Ich wusste damals nicht wie ich es getan habe, denn es war mehr ein Reflex, da Pansy Hermione einen Fluch in den Rücken feuern wollte. Wir haben es danach nochmal ausprobiert und ich habe es mit etwas Konzentration wieder hin bekommen und Hermione schafft es auch ganz kurz, aber dann hat sie den Kontakt wieder verloren. Seit dem haben wir es heute zum ersten Mal wieder ausprobiert, aber als du vorhin gesagt hast, dass unsere Magie so stark um uns war, da haben wir eigentlich nur miteinander kommuniziert. Aber diesmal ist Hermione richtig in meinen Geist eingedrungen, wohl unbewusst, weil sie eigentlich ihre Ruhe in mich bringen wollte, mich beruhigen. Sie sagte, sie konnte meine Magie spüren.“ Severus hatte wirklich gebannt zugehört und versucht dem ganzen einen Sinn oder Zusammenhang zu geben, aber er fand keinen. Schließlich sagte er: „Fühlst du dich stark genug es bei mir aus zu probieren Draco?“ „Ja, ich denke schon. Sollen wir es sofort versuchen?“, fragte er nachdenklich. Severus nickte und stand auf und auch Draco erhob sich, obwohl er Hermione sehr ungern alleine ließ. Er stellte sich gegenüber von seinem Patenonkel auf und hob seinen Zauberstab, dann sah er ihn nochmal an um sich zu vergewissern, dass er es ausprobieren wollte und führte den Zauber dann aus. Er sah und spürte, wie sich der Schutzschild um ihn aufbaute und von seiner Magie gespeist wurde, dann versuchte er den Schild aus zu dehnen, doch er schaffte es nicht. Er versuchte es wieder und wieder, spürte seine Magie und wie sie floss, schaffte es sogar sie zu steuern, aber er konnte den Schild einfach nicht so weit ausdehne, dass er auch Severus umschloss, doch er konnte ihn steuern. Schließlich gab er auf, war erschöpft und erklärte: „Ich habe ihn steuern können, ausdehnen und die Magie fließen gefühlt und auch sie lenken können, aber ich konnte ihn nicht um dich legen. Es ging einfach nicht, egal was ich versucht habe.“ Severus nickte und antwortete nachdenklich: „Alleine das was du beschreibst ist schon bemerkenswert, denn eigentlich solltest du zu so eine tiefen Wahrnehmung der Magie noch nicht fähig sein und sie zu steuern, sollte dir vollkommen unmöglich sein. Sogar Dumbledore hat das nur unter größten Anstrengungen gekonnt. Eine kleine Vorstufe dazu ist stablose Magie und selbst die erlernen nur wenig über die aller leichtesten Zauber hinaus. Ich würde gerne mit dir und auch Hermione ausprobieren ob ihr genauso schnell bei Zauberstabloser Magie lernt. Was meinst du?“ Draco nickte eifrig. Hermione hatte das ganze beobachtet, ihre Kräfte waren deutlich zurück gekehrt, denn der Trank wirkte gut. Sie erhob sich und trat zu den beiden, dann schlug sie vor: „Lasst es uns nochmal versuchen, aber diesmal versuchst du es mit meiner Unterstützung Draco.“ „Meinst du, dass das eine gute Idee ist? Du bist doch schon so geschwächt Hermione“, gab er besorgt zu bedenken, doch sie nickte fest und fragte dann Severus: „Hättest du noch eine weiter Phiole von dem Trank für mich, wenn wir es noch mal versucht haben?“ Severus nickte und zog sie aus seiner Robe, sagte dann jedoch noch: „Aber nur noch diese ein, man sollte nicht zu viel davon nehmen. Danach solltest du dich besser ausruhen und deinen Körper die Arbeit tun lassen.“ Sie nickte zustimmend und ergriff Dracos Hand, dann sagte sie: „Schaffst du es so eine Verbindung her zu stellen, wie ich sie vorhin erschaffen habe?“ „Ja, ich denke schon, lass uns anfangen“, sagte Draco. Er hielt seinen Zauberstab erhoben, aber bevor er den Zauber sprach, versuchte er seine Magie mit der ihren zu verbinden. Er fand ihren Geiste, spürte ihre Gefühle, versuchte ein zu tauchen, wie er es tat, wenn er sie beruhigen wollte, ihr seine Ruhe vermitteln wollte und sie sie nicht nur spüren lassen wollte. Es berauschte ihn, als er ihre Magie in sich fließen fühlte, als er merkte wie mächtiger auf ein Mal war, wie mächtig sie auch war, doch er wollte es nicht übertreiben, denn er spürte auch, dass sie noch nicht wieder vollkommen erholt war. Er sprach den Zauber aus und der Schild formte sich sofort um sie beide. Er brauchte ihn nicht ausdrehen oder formen, nein, er entstand einfach um sie. Er merkte, wie Hermione ihn mit hielt, mit formte und ihre Magie ihn verstärkte. Sie agierten wie eine Person, dehnten und breiteten den Schutzschirm aus, bis er auch Severus einschloss, doch sie hielten ihn nur ganz kurz aufrecht, dann ließen sie ihn wieder zusammenbrechen. Es hatte sie beide sehr angestrengt dies zu tun und sie ließen sich fast sofort erschöpft zurück auf Sofa fallen. Severus zog eine weitere Phiole aus seinem Umhang und reichte sie Draco, der ihn dankend annahm und trank und auch Hermione leere ihre. Severus musterte sie unergründlich, schließlich sagte er trocken: „Jetzt habt ihr meinen ganzen Vorrat an Stärkungstrank aufgebraucht, was für ein Glück, dass ich sie bei mir hatte, eigentlich waren die drei Phiolen für die Krankenstation gedacht, Madame Pomfrey hatte um Nachschub gebeten. Aber jetzt erzählt mir, hat es geklappt. So erschöpft wie ihr zu sein scheint, gehe ich davon aus, das ihr zumindest einen Teilerfolg hattet.“ Draco, der sich nach dem Trank wieder gestärkt war, sagte grinsend: „Ja, wir haben es geschafft, ich konnte richtig spüren, wie die Magie fließt. Es fühlte sich wahnsinnig an, wie ein Rausch, denke ich. Und du sagst, man kann lernen seine Magie immer zu spüren und zu steuern? Können wir das lernen?“ „Ich weiß es nicht, ihr habt etwas geschafft, das eigentlich nicht möglich sein sollte und ihr habt eine Kontrolle der Magie bewiesen, zu der ihr gar nicht fähig sein solltet, mal abgesehen davon das eure Fähigkeiten sowieso außergewöhnlich sind. Ihr solltet sie trainieren und erforschen und ihr solltet über dieses Gründerblut, von dem Draco mir erzählt hat, unbedingt mehr heraus finden“, erklärte Severus. Hermione und Draco stimmten ihm zu. Wenig später, als Severus gegangen war, lagen Hermione und Draco erschöpft beieinander auf dem Sofa und versuchten sich zu erholen. Schließlich flüsterte Hermione, die neben Draco in seinem Arm lag, den Kopf auf seiner Schulter, ein Bein um seine Hüfte geschlungen und das andere lang an ihm ausgestreckt, während sie einen Arm um ihn gelegt hatte und der andere unter ihr ruhte: „Du hast auch gespürt wie die Magie geflossen ist. Diese Macht, die auf einmal da war. Es war wie ein Rausch.“ „Hmh, ja, ich habe es auch gespürt und ich konnte mich beim ersten Mal kaum noch davon lösen, es ist gefährlich. Hätte ich nicht gespürt, wie du unter dem Entzug der Magie schwächer wurdest, hätte ich nicht aufhören können. Es hat mich so gefangen genommen. Vielleicht sollten wir versuchen, ob wir es auch schaffen, das jeder von uns einen Zauber kontrollieren kann oder abbrechen, denn es darf auf gar keinen Fall passieren, dass einer von uns den anderen überschätzt und seine Magie total aufbraucht bis zur völligen Erschöpfung. Wir sollten damit üben, aber vorsichtig.“, gab Draco ruhig zu bedenken. Er war sehr erschöpft und eigentlich schon fast an der Schwelle zum einschlafen. Hermione schwieg und dachte darüber nach, währenddessen schlief Draco wirklich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)